Sinne schärfen – zur Ruhe kommen

Geht das überhaupt ruhig zu sein und was heißt es?

Wenn es ganz still in Dir wird, Du nichts um Dich wahrnimmst, dann kehrt Ruhe ein. Ein Moment der vollkommenen Freiheit, Losgelöstseins, der Liebe.

Viele fragen dann, wie kann ich das erreichen? Dazu kann ich nur sagen, es gibt wie immer viele Wege, aber klar sein sollte, dass Du ruhig zu werden erst lernen kannst, wenn es auch im „Außen“ ruhig ist. Nach einer Diskonacht den Zustand der Weite und Freiheit zu erreichen, wird schwer werden, nicht unmöglich, aber bedeutend schwerer.

Was für viele Dinge in unserem Leben gilt, sei es Studieren, Schifahren, Schwimmen… braucht es die ÜBUNG.

Deshalb wird in meinen Meditationsabenden und Reikiseminaren immer von Mediationsübung gesprochen, denn hier üben wir zur Ruhe, Stille zu kommen. Und die meisten merken, dass das Gedankenkarussell weiterläuft, unaufhörlich und doch wird einem irgendwann bewusst, halt, jetzt war es gerade still in meinem Kopf, in mir…… wie wunderbar!

Gib nicht auf, sondern übe immer weiter. Es gibt ein altes Sprichwort:                     „Übung macht den Meister“!

Ich lade Dich ein, Dich von mir inspirieren zu lassen und wenn es bei Dir und in Dir wieder einmal sehr laut ist, hinauszugehen. Ganz alleine, ohne Partner, Kindern oder Hund, wirklich alleine. Und dennoch ist man nie alleine! Auch das haben wir oftmals verlernt, mit uns selbst glücklich zu sein, sich über mich selbst zu erfreuen, mich leiden können, mich zu lieben.

Dazu fällt mir auch wieder ein Zitat ein:

„Wer sich selbst nicht lieben kann, kann niemanden anderen lieben“.

Für den 1. Schritt, wenn Du so magst, gehe ganz alleine hinaus, egal welches Wetter, bleibe in Bewegung und lass Dich von Deinen Schritten, Deinen Gefühlen tragen. Geh nicht zu schnell, sondern halte Deine Blicke, Deine Augen offen für Überraschungen, für Erlebnisse der besonderen Art.

Hier ein Beispiel oder sogar zwei am 28.10.2017 zum und vom Weg vom Nebelstein, den ich ganz alleine ging, niemanden begegnete und nur für mich war. Beim Hinweg ließ mich eine eher versteckte Besonderheit meine Schritte dorthin lenken:

Auf einem abgeschnittenen Baumstamm hatte sich eine Pilzfamilie breit gemacht. Jeder ist für den anderen da, gibt Halt, gibt Leben. Es war ein beeindruckendes Schauspiel, hätte ich auf meinem Weg mit jemanden gesprochen, hätte ich dort meine Schritte nicht verlangsamt.

Am Gipfel war ich aufgrund des windigen und jeder Zeit Regen beginnenden Wetters alleine. Der Wind wehte mich am Gipfel fast weg, da er alles an mir erfassen konnte. Es fühlte sich wie eine Zwiesprache an, ein Getragenwerden. Hier begann meine Versöhnung mit dem Wind, der in mir immer schon Angst ausgelöst hatte.

Aber dieses Erlebnis wollte ich eigentlich gar nicht als zweites Erlebnis berichten, es kam einfach so auf meinen Laptop…

Am Rückweg ging ich eher schneller – bergab welch ein Wunder! – schon wieder beschäftigt mit der Zukunft. Der Gedanke an einen warmen Tee beflügelte mein Gehen, ohne jedoch die Aufmerksamkeit zur Natur zu vermindern. Hatte ich wohl den ganzen Weg ein Lächeln im Gesicht, aber auch in mir, eine tiefe Dankbarkeit, Glückseligkeit und Demut erfüllte mich.

Ganz plötzlich stand vor mir oder seitlich am Wegesrand der rote Fingerhut: einfach so anmutig, als Einzelpflanze strahlte er was er konnte. Ich war so tief berührt und dankte für diese Begegnung. Der Rote Fingerhut enthält viele giftige Glycoside, ist jedoch eine wichtige Heilpflanze. Im Kräuterbuch las ich dann später nach, dass er von Juni – August blüht, ich begegnete ihm am 28.10.2017, bevor am 30.10. die ersten Flocken vom Himmel fallen sollten. Es war also ein „Wunder“.

Das erlebt man nicht, wenn man darauf wartet, dass das Leben an die Tür klopft. Dass die Vielfalt, die Buntheit Einzug in Deine Leben hält. Gehe hinaus, erfahre die Natur, höre die Tiere, das Rauschen der Bäume.

Auch so ein Himmelsschauspiel kann man nur erleben, wenn man bei Regen oder nach einem Regen in die Natur geht. Alles riecht intensiver, die Wolken scheinen ein rasches Ziel irgendwo erreichen zu wollen als hätten sie eine Veraberedung. Aber eigentlich möchten sie nur miteinander spielen.Sie fragen nicht,  warum das so ist. Kümmern sich nicht Termine um den Menschen, der lieber die Sonne sehen möchte. Sie sind leicht, frei, ohne Ziel……

Betrachte solche kostenlosen Schauspiele länger, halte inne, und vielleicht bemerkst Du wie Ruhe, Freude, ein Lächeln in Dich einkehrt.

Es ist auch nicht wichtig, ob andere davon erfahren oder nicht,  DEN Augenblick hast DU erlebt in einem ruhigen Moment.

Nimm Kleinigkeiten war, sieh das was vor Dir liegt. Eine immer gute Empfehlung ist in den Wald zu gehen, weiß man ja mittlerweile – Dank des Buches von Clemens G.Arvay „Der Biophilia-Effekt Heilung aus dem Wald“ -, dass der Aufenthalt im Wald eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden, auf unsere Gesundheit hat. Und das egal, ob wir im Wald joggen, gehen oder stehen. Ist da nicht grenzgenial?

Sieh das Blatt an, es ist einige Monate eine Symbiose mit dem Baum, mit der Frucht eingegangen. Jetzt ist es Zeit loszulassen, nicht krampfhaft auf etwas beharren, was man nicht ändern kann. In Liebe loslassen fällt mir dazu ein. Wer so etwas schon gemacht hat, weiß um das wundervolle Gefühl in einem. Das Blatt ist weder traurig, noch grämt es sich noch verletzt oder stemmt sich gegen seine Bestimmung.

Wie ist es mit Dir?Und wenn Du Dein Alleinsein genießt, Deine Gedanken über den Alltag, über die Zukunft, über das, was das ganze soll… weg sind, dann berühre die Natur, lege Deine Hände in das Moos, in die Wiese, in Blätter und Du wirst eine Verbundenheit spüren.

Wer auf den 2. Schritt wartet, ja der sollte ihn selbst gehen. SEINEN Weg gehen.

In einem Buch las ich ein beeindruckendes Zitat:

TAO (und möge dieser Begriff für alles stehen, woran Du glauben magst, sei es Gott, Schicksal, Engel…)

TAO ist der Weg, den man nicht mehr verlassen kann. Der Weg, den man verlassen kann, ist nicht TAO.

In diesem Sinne gehe Deinen Weg, aber achte immer darauf, ob Du ihn gehen magst oder Du ihn verlassen kannst. Als Anregung, Impuls, als Geschenk von mir zu Dir, habe ich das tiefe Versöhnungsrauschen der Bäume, des Waldes am Fuße des Nebelsteins für Dich aufgenommen. Gehe raus und erlebe selbst die Musik des Waldes. (Leider funktioniert es nicht – also ein Zeichen – geh raus und lausche selbst)

Deine Sabine

 

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